Do 22.11.2007 Etwa 150 Menschen nahmen an einem Gemeindekongress der Evangelischen Kirchenkreise Eschwege und Mühlhausen in Treffurt teil. Im Mittelpunkt stand die Frage nach den Perspektiven der ländlichen Kirchengemeinden angesichts des demografischen Wandels. "Wir werden weniger, wir werden älter, es gibt weniger Kinder", sagte Ursula Baumgärtel-Blaschke vom Amt für Regionalentwicklung des Werra-Meißner-Kreises. Reinhard Krebs, der Landrat des Wartburgkreises, berichtete, dass die Schülerzahl in seinem Landkreis pro Schuljahr um 560 Kinder zurückgeht. Natürlich ist auch die Kirche von diesen Entwicklungen in starkem Maße betroffen. Wie kann die kirchliche Arbeit in Zukunft aussehen?
In einem Gottesdienst zu Beginn des Kongresses erinnerte Dekan Dr. Martin Arnold (Eschwege) daran, dass die Saat des Evangeliums eine große Verheißung hat: "Sie kann, wo sie auf gutes Land fällt, 30-fache, 60-fache, ja 100-fache Frucht tragen". Die Kirche dürfe nicht nur auf Statistiken schauen, sondern auch auf Gottes Verheißungen vertrauen. Im Anschluss wurden sechs beispielhafte Projekte aus beiden Kirchenkreisen präsentiert. Sie zeigen, dass es bereits viele neue Wege gibt, auf denen die Kirche Menschen ansprechen kann. In einer abschließenden Podiumsdiskussion versprach Bischof Dr. Martin Hein (Kassel), dass die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck auch weiterhin ein dichtes Pfarrstellennetz aufrechterhalten werde. "Die Kirche bleibt im Dorf", so Hein. Er rief die Gemeinden allerdings dazu auf, die Kirchengebäude zu öffnen und auch über den Gottesdienst hinaus zu nutzen. Der Unternehmer Andreas von Scharfenberg (Wanfried) rief zu einem Mentalitätswandel auf. Man solle den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern etwas unternehmen. Mit mehr Bürgersinn lasse sich viel erreichen. Als Beispiel verwies er auf die anstehende Innenrenovierung der Kirche in Wanfried, für die aus der Bürgerschaft mehr als 90.000€ gespendet worden seien. Zum Abschluss zog Superintendent Andreas Piontek (Mühlhausen) ein sehr positives Fazit des Gemeindekongresses: "Es sind viele gute Impulse zu spüren gewesen, die Mut machen für die Zukunft."
|